Chronik

 Schon lange hat die Trachtenbewegung in Wildenwart ihre Heimat. 1897 wurde in der ehemaligen Gemeinde Wildenwart ein Trachtenverein gegründet, Vereinslokal war beim Wirt in Prutdorf. Bereits 6 Jahre nach der Gründung, im August 1903, richtete der Verein das Gaufest des Gauverbandes I. aus, dabei zerstritt sich jedoch die Vorstandschaft. Die nördlichen Einwohner der ehemaligen Gemeinde Wildenwart führten den Verein fort und nannten sich „Wildenwart Stamm“, der heutige Trachtenverein Atzing. Die südlichen Einwohner gründeten einen neuen Verein, „die lustigen Wildenwarter“. Gründungsvorstand wurde Josef Schweiger aus Öd.

 1907 wurde die erste Vereinsfahne enthüllt aber erst zwei Jahre später unter der Patenschaft des Trachtenvereins aus Bergen bei einem Trachtenfest in Salzburg gesegnet, da die Trachtenvereine damals bei der Geistlichkeit als neumodisch und rebellisch galten und diese deshalb nicht viel dafür übrig hatten. 1907 wurde Josef Bohrer aus Pfifferloh neuer Vorstand des Wildenwarter Trachtenvereins.

1914 wird Hans Wöhrer aus Mühltal neuer Vorstand.

Während des ersten Weltkrieges erlosch das Vereinsleben, sieben Vereinsmitglieder verloren ihr Leben. 

1919 wird Wolfgang Widholzer aus Brandenberg neuer Vorstand.

1920 feierte König Ludwig III. seinen Namenstag in Wildenwart, auch der Trachtenverein war zu diesem Ereignis geladen und verschönerte den Tag mit Schuhplattlern und Trachtentänzen.

1921 verstarb König Ludwig III. in Ungarn und wurde mit der Eisenbahn nach Bayern überführt. Der Verein gab dem verstorbenen König und seiner Gemahlin Königin Maria Theresia, die ein Jahr zuvor auf Schloss Wildenwart verstorben war, auf ihrem letzten Weg von Wildenwart nach Prien und München das letzte Geleit.

1924 feierte der Trachtenverein Söllhuben seine Fahnenweihe, dabei stand unser Verein Pate.

1925 wird Lambert Huber aus Siegharting Vorstand des Vereins.

1928 feierte der Verein sein 25-jähriges Jubiläum, dazu wurde die Fahne renoviert und in der Schlosskapelle neu geweiht.

1931 schlossen sich „die lustigen Wildenwarter“ dem Chiemgau-Alpenverband an. In den darauffolgenden Jahren erlebte der Verein seine erste Blütezeit, zahlreiche Almtänze und Auftritte der Plattler fanden statt und fanden großen Anklang bei der Bevölkerung.

1932 wird Jakob Anner aus Wildenwart zum neuen Vorstand gewählt.

1934 entschloss die Wildenwarter Theatergesellschaft sich aufzulösen und Bühne und Barvermögen dem Trachtenverein zu überweisen, da von dort eh die meisten Spieler kämen. Somit entstand die vereinseigene Theatergruppe.

1936 wird Max Gstöttl aus Aich neuer Vorstand, ihm folgt 1937 Johann Rinser aus Kaltenbach.

1939 wird Bonaventura Reiter aus Oberreith neuer Vorstand des Vereins. 

Der Zweite Weltkrieg brachte den nächsten Rückschlag und wiederum erlosch das Vereinsleben. Zwölf Vereinsmitglieder kehrten nicht mehr in die Heimat zurück.

Im Herbst 1945 fand sich wieder ein Ausschuss unter Vorstand Johann Rinser zusammen und kurze Zeit später konnten bereits ein Kirchweihtanz, ein Dirndlkranzl  am Kathreinstag, eine Christbaumversteigerung am Silvestertag und auch Aufführungen der Theatergruppe stattfinden. Im gleichen Jahr wurde Josef Freund aus Mitterreit nach internen Querelen einstimmig zum Vorstand gewählt, ihm folgte ein Jahr später Andreas Bäuerl aus Reith nach.

1947 wurde erneut Lambert Huber aus Siegharting erster Vorstand. 

1949 konnte ein großer Heimatabend abgehalten werden, bei dem erstmals wieder Plattler- und Gesangsgruppen auftreten durften. Der Erlös der Veranstaltung diente der Neubeschaffung von Kirchenglocken.

1953 richtete der Verein anlässlich seines 50-jährigen Bestehens erstmals das Gaufest des Chiemgau-Alpenverbandes aus. Leider regnete es während der gesamten Festtage.

1955 wurde aus den Reihen des Vereins die Musikkapelle Wildenwart gegründet, die bis heute ein fester Partner der Wildenwarter Trachtler ist. 1956 spielte die Kapelle zum ersten Mal für den Verein beim Jahrtag.

1957 fand sich die erste Jugendgruppe des Vereins zusammen und auch das erste Preisplatteln konnte abgehalten werden. Acht Aktive und neun Jugendliche nahmen daran teil. Peter Stoib aus Gaishacken wird zum neuen Vorstand gewählt.  Lambert Huber wird zum Ehrenvorstand des Vereins ernannt.

1961 nimmt der Verein auf Anregung des Ehrenmitgliedes Expositus Johann Strobl bei kirchlichen Veranstaltungen erstmals in Tracht teil. Bei der Fronleichnamsprozession bildeten die Trachtler einen eigenen Block.

1964 wurde erstmals ein Maibaum in Wildenwart an der Schlossbrücke aufgestellt. Die Vereine von Atzing, Frasdorf, Greimharting, Höhenmoos, Prien und Wildenwart beschlossen reihum alljährlich ein Sechs-Vereine-Preisplattln abzuhalten. In dieser Zeit erfreuten die Wald- und Sommernachtsfeste die Bevölkerung mehr und mehr und auch der Trachtenverein erbaute daraufhin im Schlosspark zwei Bühnen für solche Feste, die die bisherigen Almtänze in der Gastwirtschaft verdrängten.

Ebenfalls 1964 fand wiederum das Gaufest in Wildenwart statt. Erneut hatte das Fest unter der schlechten Witterung zu leiden. Der Festgottesdienst musste im Bierzelt abgehalten werden, was es vorher im Bereich des Chiemgau-Alpenverbandes noch nie gab.  Der Festzug am Nachmittag fiel erstmals innerhalb des Gauverbandes aus

1964 wurde erstmals ein Maibaum in Wildenwart an der Schlossbrücke aufgestellt. Die Vereine von Atzing, Frasdorf, Greimharting, Höhenmoos, Prien und Wildenwart beschlossen reihum alljährlich ein Sechs-Vereine-Preisplattln abzuhalten. In dieser Zeit erfreuten die Wald- und Sommernachtsfeste die Bevölkerung mehr und mehr und auch der Trachtenverein erbaute daraufhin im Schlosspark zwei Bühnen für solche Feste, die die bisherigen Almtänze in der Gastwirtschaft verdrängten.

Ebenfalls 1964 fand wiederum das Gaufest in Wildenwart statt. Erneut hatte das Fest unter der schlechten Witterung zu leiden. Der Festgottesdienst musste im Bierzelt abgehalten werden, was es vorher im Bereich des Chiemgau-Alpenverbandes noch nie gab. Der Festzug am Nachmittag fiel erstmals innerhalb des Gauverbandes aus.

1965 stand der Verein wiederum Pate bei der Fahnenweihe des GTEV Söllhuben.

1972 bei den XX. Olympischen Spielen in München waren bei der Eröffnungs- und Schlussfeier Chiemgauer Trachtler vetreten. Unter ihnen auch einige Wildenwarter Dirndl und Buam.

1973 organisierte der Verein anlässlich seines 70-jährigen Gründungsfestes das nächste Gaufest des Chiemgau-Alpenverbandes. Die neu angeschaffte Fahne wurde unter der Patenschaft des GTEV Söllhuben geweiht. Das Fest wurde ein voller Erfolg. Sowohl der Gottesdienst als auch der Festzug fanden bei strahlendem Sonnenschein statt. Rund 10.000 Zuschauer säumten die Straßen. Nach dem Gaufest übernahm Anderl Freund das Amt des Ersten Vorstandes.

Am 08. März 1974 wird das Ehrenmitglied Expositus Johann Strobl unter großer Anteilnahme der Vereinsmitglieder auf dem Wildenwarter Friedhof zur letzten Ruhe gebettet.

1977 verstarb die große Gönnerin des Vereins I.K.H. Prinzessin Helmtrud von Bayern. Sie wurde auf ihren Wunsch von den Wildenwarter Trachtlern zu Grabe getragen und auf dem Wildenwarter Gottesacker beerdigt. Ihre besondere Liebe galt der Theatergruppe, hier versäumte sie keine Aufführung.

1978 feiert der Verein sein 75-jähriges Bestehen mit einer kleinen Festwoche und einem Festzelt.

1983 feierte der Verein mit Freunden sein 80-jähriges Jubiläum mit einem kleinen Festzelt am Schlosspark. Fast 1000 Trachtler und mehrere Musikkapellen nahmen daran teil.

1987 wird der langjährige Wildenwarter Pfarrer Bernhard Postmeyer auf dem Wildenwarter Gottesacker beerdigt. Vorstand Freund hält die Traueransprache für die Ortsvereine.

1988 wird das nächste kleine Fest anlässlich des 85. Geburtstages des Vereins im Wildenwarter Schlosspark gefeiert.

Am 07. Oktober 1988 ist die Fahnenabordnung dabei, als in der Münchner Ludwigstrasse mit Vereinen aus ganz Bayern Spalier für den verstorbenen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß gestanden wird.

1989 im Frühjahr pilgern 14.000 Trachtler zur Muttergottes nach Altötting, unter ihnen auch etwa 50 Wildenwarter. Im gleichen Jahr wird die Vereinsfahne überholt und instandgesetzt.

1990 verstirbt Ehrenvorstand Lambert Huber, der insgesamt 16 Jahre Vorstand des Vereins war und vor allem großen Anteil am Wiederaufbau des Vereins nach dem zweiten Weltkrieg hatte. Kurze Zeit später wird Peter Stoib zum Ehrenvorstand ernannt.

1993 im Frühling stirbt der Ehrenvorstand Peter Stoib und wird auf dem Wildenwarter Gottesacker beerdigt. Er war insgesamt acht Jahre Zweiter und 16 Jahre Erster Vorstand.

Im Juli 1993 findet zum vierten Mal das Gaufest des Chiemgau-Alpenverbandes in Wildenwart statt. Dem Gottesdienst am Vormittag, der oberhalb von Brandenberg gefeiert wurde, folgte am Nachmittag der Festzug. Rund 4000 Trachtler aus 28 Vereinen sowie 17 Musikkapellen nahmen daran teil.

1995 übernimmt Lambert Huber jun. das Amt des ersten Vorstandes.

1998 findet im März erstmals anstatt der Frühjahrsversammlung ein Vereinshoagart statt, bei dem junge Musikanten aus dem Verein die Möglichkeit haben, vor größerem Publikum zu musizieren. Ebenfalls bietet sich diese Veranstaltung an, um verdiente Vereinsmitglieder zu ehren. Anderl Freund wird an diesem Abend zum Ehrenvorstand ernannt, er führte den Verein 22 Jahre lang.

Im Juli 2003 feierte der Verein sein 100-jähriges Jubiläum. Gemeinsam mit den Paten-, Nachbars- und Ortsvereinen, wurde im Festzelt am Schlosspark gefeiert. Neben einem Festheimatabend und einem Festsonntag fand unter anderem auch das Gaudirndldrahn des Chiemgau-Alpenverbandes in Wildenwart statt.

2005 rückte der Verein gleich zweimal zu den Gründungsfesten seiner Patenvereine aus. Der große Göd, der GTEV „Hochlandler“ Söllhuben feierte sein 100-jähriges Gründungsfest mit einer Festwoche. Der kleine Göd, der GTEV „Edelweiß“ Niederaschau feierte ebenfalls sein 100-jähriges Jubiläum in Verbindung mit dem 69. Gaufestes des Chiemgau-Alpenverbandes.

2006 besuchte Papst Benedikt XVI. Bayern und auch einige Wildenwarter Trachtler waren dabei. Die Trachtenkinder Miriam Kaspar und Martin Reiß konnten den Heiligen Vater persönlich am Münchner Flughafen begrüßen, diese Bilder gingen um die Welt.

2008 fand im September eine große Trachtenwallfahrt des Bayerischen Trachtenverbandes, anlässlich der Gründung der ersten Trachtenvereine vor 125 Jahren, nach Altötting statt. Gut 15.000 Trachtler beteiligten sich daran, unter ihnen auch wieder rund 50 Wildenwarter.

2009 findet nach langer Pause wieder eine Faschingsveranstaltung des Trachtenvereins statt. Das Faschingskranzl der Aktiven findet großen Anklang und wird deswegen wieder jährlich durchgeführt.

2011 bei der Gauherbstversammlung in Hohenaschau erhält der Verein einstimmig den Zuschlag zur Ausrichtung des 77. Gaufestes des Chiemgau-Alpenverbandes im Jahr 2013. Es wird somit das 5. Gaufest des Chiemgau-Alpenverbandes, das auf Wildenwarter Boden stattfindet.

2012 wird die Vereinsfahne renoviert und beim Jahrtag im Herbst durch Monsignore Bruno Fink gesegnet. Bei der Gauherbstversammlung in Grassau wird Vereinsvorstand Lambert Huber zum stellvertretenden Gauvorstand gewählt. Damit ist der Verein im Jubiläumsjahr personell stark im Gauverband vertreten. Neben Lambert Huber sitzen noch Peter Voggenauer (Gaujugendleiter) und Sepp Spiegelberger (Preisrichterobmann) im Gauausschuss, Marlies Huber und Thomas Stoib sind Mitglieder der Gaugruppe, Martina und Irmengard Huber sowie Maria Voggenauer und Christian Rosenwink sind in der Gaujugendgruppe vertreten.

Zu Beginn des Jahres 2013 gehören dem Verein gut 300 Mitglieder an, sowie eine große Kinder- und Jugendgruppe , dem Stolz des Vereins. Die Pflege der bodenständigen Tracht, die Erhaltung der bayerischen Sprache und christlichen Werte, sowie die Heimatverbundenheit wird bei uns im Verein seit jeher geschätzt und gelebt. 

-TREU DEM GUTEN ALTEN BRAUCH-

Der Verein im Jubiläumsjahr 2013
Der Verein im Jubiläumsjahr 2013